Friday, September 29, 2006
Jasmin Tee und Rote Farbe
So, nun ist der Abend auch schon bald wieder vorüber.
Ich sitze erneut in meinem Apartment und starre auf den Monitor.
So richtig wollen mir die Zeilen noch nicht wirklich von der Hand gehen, trotzdem versuche ich den heutigen Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und in Worte zu fassen.
Zunächst einmal: Chase!
Er spazierte doch hoch erhobenen Hauptes in Krankenhaus und präsentierte uns erneut einen Krankenschein.
Mit den Worten: „Nächste Woche bin ich übrigens auch noch krank!“ legte er ihn uns auf den Tisch.
Foreman und ich sahen uns entgeistert an.
„Bitte?“
„Ja“ begann er, „die Schmerzen sind noch immer kaum zu ertragen, ich musste mich schon hierhin quälen, also bin ich auch für die nächste Woche krank geschrieben, tut mir leid für euch!“ Mit diesen Worten griff er wieder nach seiner Jacke, winkte uns noch einmal zu und verließ den Raum, nicht jedoch ohne mir noch einmal zuzublinzeln.
Entnervt verdrehte ich die Augen und ließ mich auf einen der Stühle fallen.
„Das kann doch wohl nicht wahr sein….“
Ich stütze mein Kinn auf meine Hand und warf einen hilfesuchenden Blick zu Foreman.
Dieser schüttelte auch nur den Kopf: „Der Kerl hat Nerven! House ist noch nicht einmal da, also bringt ihm die Krankmeldung für diese Woche sowieso nichts!“
„Deswegen wohl auch die Verlängerung, er will uns wohl allen zeigen wie ’unentbehrlich’ er ist!“
„Tja, wenn ich mir unsere Patienten so ansehe, könnte das auch durchaus der Fall sein!“ Foreman deutete auf einen Stapel Akten, die auf dem Tisch lagen. „Ich würde sagen, wir haben was zu tun!“
Missmutig und über den Berg von Papieren brütend, begannen wir also, werteten Blutbilder aus, nahmen Anamnesen ab, das übliche also.
Ein Fall jedoch bereitete uns etwas Kopfschmerzen.
Ein junges Mädchen welches sich scheinbar grundlos übergeben zu haben schien.
„Sie hat einen erhöhten Anteil an Eosinophilen im Blut!“ sagte ich und reichte Foreman die Ergebnisse, die soeben eingetroffen waren.
„Also eine Allergie?“
„Ja, scheint so.“ Ich seufzte. „Aber wogegen genau ist die Frage. Der Gesamt-Immunglobulinspiegel ist erhöht, das hat der Radio-Immuno-Sorbens-Test ergeben, aber um es genau zu bestimmen müssten wir ein RAST durchführen.“
„Die Patientin sagte, sie hätte weder neue Kleidung noch sonst etwas anderes getan, alle ihre Gewohnheiten haben sich innerhlab der letzten tage kaum geändert, also hat sie entweder eine Kontaktallergie gegen einen ihr schon lange bekannten Stoff bekommen, oder House hat doch recht und alle Menschen lügen!“ sagte Foreman schließlich als er die Akte wieder zuklappte.
„Beides könnte der Fall sein…“ murmelte ich, als Foreman auf einmal die Stirn runzelte.
„Cameron!? Drehen sie bitte mal das Whiteboard um!“ sagte er. Ich sah ihn fragend an und drehte langsam das Board um. In roten Lettern hatte dort jemand die Worte „Tank you“ hinterlassen.
„Was…?“
„Ich hab keine Ahnung!“ Foreman und ich waren sprachlos, als auf einmal ein leises, melodisches Pfeifen zu hören war.
An unserem Fenster vorbei spazierte Dr Allenby.
Das war der Moment, als es uns plötzlich klar wurde.
Die Patientin trank regelmäßig Jasmin-Tee, ebenso wie Allenby. Vielleicht hatte der die Reaktion im Magen der Patientin ausgelöst.
Und: Bingo!
Fall gelöpst, Patient mehr oder weniger glücklich entlassen („Ich mag aber doch so gerne Jasmin-Tee...!“)
Bis auf das Rätsel des beschrifteten Clipboards war es also ein recht erfolgreicher, wenn auch anstrengender Arbeitstag.
Zu Hause orderte ich mein Abendessen vom Chinesen (Pizza hatte es ja bereits gestern gegeben) und setzte mich mit einem kühlen Bier vor den Fernseher….wenigstens etwas Entspannung sollte heute ja doch noch drin sein.
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13 comments:
Wischen Sie es bitte nicht ab, Cameron.
Ich möchte sehen, ob ich die Schrift nicht doch irgendwie erkenne.
Glückwunsch zu Ihrem Geistesblitz! Ich bin beeindruckt von Ihnen beiden.
Wenn Sie wollen, breche ich am Montag morgen mal in das Büro von Dr. Allenby ein und klaue eine Schriftprobe von ihm.
UPS... Habe ICH das gesagt...?
Also ich kannte die Schrift glaube ich nicht.
Foreman, ich bin entsetzt! *gespieltes Entsetzen aufsetz*
Ich bin enttäuscht von ihnen, dass du zu solch kriminellen Machenschaften fähig bist!
*hüstel*
Tschuldigung... *zerknirscht*
Nein, nein, machen sie nur, ich will ja auch wissen, wer das war!
Aber lassen sie sich nicht erwischen! *zwinker*
Er schließt eh nie ab...
Machen Sie, ich würde es Ihnen hoch anrechnen.
Foreman wird langsam zu House's Lieblingsmitarbeiter! *grins*
Papa hat Euch alle drei lieb. ;-)
Chase auch???
Ähm...klar doch!
Ntürlich!
Sie sind der perfekte Vater, der liebevoll mit seinen drei Kindern spielt. *lächel*
Immer diese Metaphern.
Ich arbeite doch gut mit Ihnen zusammen, oder sind Sie nicht zufrieden?
Es war immerhin keine Sportmetapher!
Ja, ich würde unsere Zusammenarbeit als "effektiv" beschreiben.
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